02.12.2019Mandy WeinandAllgemein

Let`s meet Julian Jost - Spacebase

Let`s meet Julian Jost - Spacebase

  • Julian Jost - Spacebase
    Julian Jost - Spacebase
Julian Jost ist der Gründer und CEO von Spacebase. Mit der Idee spannende und abwechslungsreiche Meetingräume zu den klassischen Tagungslocations zu bieten, hat sich Spacebase schon längst einen Namen im MICE-Markt gemacht. Im Zeitalter der Sharing Economy und New Work, bedarf es Räumlichkeiten, die für interaktive Eventformate geeignet sind. Die Entwicklung der letzten Jahre hat das Businessmodell von Spacebase bestätigt und eine Wirklichkeit hervorgehoben, die auch für die Hotellerie immer relevanter wird. Wir haben Julian Jost getroffen und über die Kollaboration mit der MICE Service Group, die Zukunft von Spacebase und über die Trends der nächsten Jahre im MICE Markt gesprochen.

MICE Service Group: Wir freuen uns sehr über diese neue Kollaboration zwischen Spacebase und der MICE Service Group. Spacebase wurde 2014 gegründet. Wie kam es zur Idee Locations direkt buchen zu können?

Julian Jost: 2014 haben wir angefangen, über die Idee nachzudenken. Damals war ich noch in meinem Studium und kam aus einem Beraterjob. Ich habe mich mit vielen Themen rund um die Sharing Economy beschäftigt. Das war zu dem Zeitpunkt gerade sehr aktuell und da kam gerade auch AirBnb in Deutschland und in Europa an. Das fand ich von der Grundidee sehr spannend. Daraufhin habe ich begonnen mit dem Gedanken zu spielen, für welche Themen die Sharing Economy relevant ist. Somit bin ich über meine Arbeit als Strategieberater auf das Thema Meetings, Events und Workshops gekommen und dass es außergewöhnliche Räume braucht. Wir haben dann begonnen nach Meetingräumen zu suchen und diese auf unserer Plattform zu integrieren und über die Zeit das gebaut, was heute Spacebase ist. Der Onlinemarktplatz mit außergewöhnlichen, besonderen und coole Locations, die ganz einfach und über eine Online-Transaktion buchbar sind.

MICE Service Group: Die MICE Service Group, bietet mit seiner neuen Webseite eine One-Stop-Solution. Spacebase wird jetzt Teil davon. Welche Vorteile bieten sich für Spacebase Meetingräume über diese Plattform buchbar zu machen?

Julian Jost: Das sind ganz unterschiedliche Themen. Zum einen agieren wir natürlich auch als Marktplatz und ich würde sagen, mit dem Branding auch als Advokat für das Thema außergewöhnliche Meetings und auch das Thema New Work und Future of Working. Andererseits ist es für uns natürlich sehr interessant, uns bei den großen Konzernen und Kunden, wie beispielsweise der MICE Service Group, zu etablieren. Somit können wir unseren Locations Zugang zu diesen Kunden bieten und ermöglichen Ihnen, durch uns neue Formen oder Eventformate zu entdecken.
Ich glaube das ist die Ausgeburt dieser Plattformökonomie, die jetzt gerade diskutiert wird, dass Plattformen miteinander agieren und sich verlinken, sodass man den Austausch möglichst effizient für alle schafft. Dass alle Teilnehmer möglichst einfach und viel Zugang zu Content haben. Durch unsere Zusammenarbeit wird auch die Schnittstelle für Kunden viel reibungsloser und es wird viel einfacher sein, das alles umzusetzen.

MICE Service Group: Spacesbase ist bekannt dafür spannende und alternative Meetinglocations anzubieten. Der Erfolg und Wachstum der letzten Jahre spricht für eine Tendenz von den traditionellen Meetingräumen zu weichen. Mit der Übernahme von Okanda besteht euer Portfolio nun auch aus Hotelmeetingräumen. Liegt die Zukunft für Spacebase auch in diesem Bereich?

Julian Jost: Okanda ist eine relativ frische Akquisition, die wir jetzt erst vor zwei Monaten getätigt haben. Okanda ist auch Teil der Plattformökonomie, die wir anstreben und hat auch sehr guten Content, gute Profile und schöne Räume. Unser Ziel ist es, all diese Räumlichkeiten sehr einfach buchbar zu machen. Allerdings ist diese Möglichkeit in Hotellerie noch nicht umgesetzt worden. Wir haben eine Technologie, welche wir der Hotellerie bieten können, die auch mit Live-Booking, mit Kalendersynchronisation und in gewisser Weise auch mit einem Yielding auf den Räumen arbeitet. Das heißt, wir wollen das auch nutzen damit wir als Spacebase, als Plattform, auch breiter auf dem Markt aufgestellt sind und alle Themen für unsere Kunden abbilden können. Unser Kernsegment wird aber natürlich beim Thema außergewöhnliche Meetingräume bleiben. Das ist auch für unsere Kunden wichtig und ermöglicht uns, Ihnen eine Art Full-Service anbieten zu können. Das wird uns in Zukunft ermöglichen unseren Kunden auch eine Übernachtungsmöglichkeit bieten zu können, wenn sie es wünschen.

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MICE Service Group: Wie sieht die MICE-Branche in Zukunft aus. Welche Trends sind erkennbar und wie wichtig ist Plattformökonomie für die Zukunft?

Julian Jost: Ich glaube, das ist eines der großen Schlagwörter oder Buzzword, die gerade durch den Markt gehen. Dass alle Plattformen die jetzt im Moment am Markt sind, sich besser vernetzen und mit mehr Schnittstellen und Interfaces verknüpft sind, ist klar. Aus meiner Sicht ist es das Bild, welches sich für die nächsten Jahre ergibt. Wenn wir ein bisschen kurzfristiger schauen, beschäftigen wir uns noch mir anderen Themen. Darunter gehören Verfügbarkeit, Interfaces und tatsächlich live Preise. Das sind glaube ich für mich die Themen, an denen wir jetzt noch in den nächsten ein zwei Jahre akut arbeiten müssen. Damit wir anschließend auf unserer Grundlage, unsere Plattformökonomie aufbauen können. Es scheint doch noch schwer zu sein, Verfügbarkeit und Preise online abzubilden, und ein weiteres Hindernis ist, dass man die gesamte Datentransparenz noch nicht erreicht hat. Aber da sind wir auf einem guten Weg.

MICE Service Group: Ist es eine Herausforderung, die speziell in der Hotellerie zu finden ist, oder wird sich, aus dem Trend heraus Meetingräume kurzfristiger buchen zu können, die Hotellerie daran anpassen?

Julian Jost: Ich glaube nicht, dass es ein akutes Problem ist, das nur wir mit unserem Businessmodell haben, sondern eher mit einem Paradigmenwechsel im Markt. Zum einen hat man viel mehr Public Kunden, die über Online-Suchmaschinen, wie Google platziert werden. Gleichzeitig hat man diese ganze Kurzfristigkeit, die du gerade erwähnt hast.

Bei uns ist es so, dass die Buchungen im Schnitt zehn Tage im Voraus getätigt werden. Das sind natürlich ganz andere Zeitfenster, als das was man aus dem klassischen MICE-Segment kennt, mit vier bis sechs Monaten Vorlaufzeit. Deswegen ist es, einfach ein Thema, an dem alle gemeinsam im Markt arbeiten müssen. Es bringt nichts, wenn wir jetzt alleine an unseren Schnittstellen arbeiten, sondern wir brauchen auch die Datenqualität auf der Anbieterseite. Wie können Preise strukturiert werden? Wie können die Verfügbarkeiten online gepflegt werden? Welche PMS Systeme oder Tools werden genutzt? Ich glaube, dass der gesamte Markt sich momentan damit beschäftigt, schließlich ist es auch kein neues Thema mehr. Aber es wird jetzt immer konkreter und es gibt auch schon die ersten Lösungen und die ersten Player im Markt. Ich rede mit sehr vielen Hotelketten, die Schnittstellen aufbauen und die auch mit uns verteilen wollen.

MICE Service Group: Was bedarf es Dienstleistern wie Spacebase und MICE Service Group im Zeitalter der Digitalisierung und Sharing Economy im Markt relevant zu sein und das auch zu bleiben?

Julian Jost: Das ist im Allgemeinen, eine der größten Fragen für Unternehmen. Wir versuchen, uns als Marke mit zwei Argumenten zu positionieren. Zum einen möchten wir relevanten und guten Content anbieten und den Buchungsprozess so einfach wie möglich gestalten. Ich glaube, dass jedes Unternehmen oder jeder Dienstleister klar sein Alleinstellungsmerkmal am Markt kennen und vermitteln muss. Wir bieten beispielsweise einen sehr starken Technologieaspekt. Aber es gibt natürlich auch andere Themen, wie beispielsweise die Kundennähe, die Lösungsansätze und den Pragmatismus bei MICE Service Group, den man den Kunden bietet. Das ist ein anderes Spektrum am Markt, welches genutzt werden muss. Deshalb glaube ich nicht, dass es eine allgemeingültige Antwort auf die Frage gibt. Aber ich bin der Meinung, dass es wichtig ist, dass man sich ganz klar absetzen kann und auch seine eigenen Merkmale hat, für die man stark und bekannt ist.

MICE Service Group: Du hast schon erwähnt, dass der Markt sich konsolidiert, dass man mehr miteinander kollaborieren muss. Wie wichtig sind Partnerschaften für Spacebase?

Julian Jost: Inzwischen ist Spacebase eine etabliertere Marke geworden, die man schon kennt oder von der man zumindest schon einmal gehört hat.

Aber ich glaube trotzdem, dass Kollaboration eines der wichtigsten Elemente ist, gerade in dem Markt, in dem wir uns bewegen. Im B2B verläuft viel über Bekanntheit, Kontakte und Netzwerken. Für uns ist es eines der wichtigsten Wachstumsthemen überhaupt gewesen und wird es auch weiterhin sein. Letzten Endes, verschafft es uns bei den Entscheidungsträgern auch eine gewisse Visibilität. Das ist gerade im Eventmarkt eines der wichtigsten Themen überhaupt.

MICE Service Group: Als Spacebase seid ihr in den letzten Jahren viel gewachsen und habt viele neue Marken akquiriert. Jetzt mit Okanda habt ihr natürlich auch Zugang zu Hotelketten, aber ihr habt auch andere Marken, wie Eventsofa und Craftspace. Wie werden all diese Brands in der Spacebase Marke integriert werden?

Julian Jost: In diesem Jahr haben wir schon zwei Akquisen getätigt und es kommt auch noch mehr. Dadurch ist es natürlich extrem wichtig, dass man ein kohärentes Bild vermittelt. Wir haben alle Marken aufgrund der Alleinstellungsmerkmale gekauft. Diese bieten eine Lösung für unsere Kunden und es gilt dies im Markt zu schaffen. Das bedeutet viel mehr Integration und reibungslose Abläufe zwischen diesen Plattformen zu schaffen. Es bleibt auf jeden Fall spannend, aber dazu kann ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht viel verraten.

MICE Service Group: Dann bleiben wir gespannt, auf dass was noch kommen wird. Wir freuen uns auf jeden Fall sehr, dass es eine Schnittstelle mit Spacebase auf unserer neuen Webseite geben wird und freuen uns auf die Zusammenarbeit. Vielen Dank für das Gespräch!